U19 in Lund

Die U19-Handballmannschaft des TSV Neusäß trat als Underdog im Turnier an. Für die bunt gemischte Truppe, bestehend aus Herrenspielern, A-Jugendlichen, einem Leihspieler vom TSV Haunstetten und teilweise auch aus der C-Jugend, war es das erste internationale Handballturnier, an dem sie teilnahm.

Die Aufregung der Spieler war vor der ersten Partie durchaus spürbar. Als sie jedoch auf dem Platz standen, verdrängte die Routine die Nervosität und man bot dem HSG Verden-Aller die Stirn. Dennoch reichte es für keinen Sieg gegen den Oberligisten aus Niedersachen und man verlor 16:20. Das zweite Spiel fand in der Sparbanken Skane Arena statt, in der auch die männliche und weibliche Erstligamannschaft des Gastgebers ihre Spiele austrägt. Gegen das ausschließlich aus 19-Jährigen bestehende Team vom TV Bissendorf-Holte 2 verlor der TSV klar mit 28:12. Dennoch ärgerte sich keiner der Spieler über die hohe Niederlage, vielmehr waren sie stolz darauf, einer Herren-Oberligamannschaft, die unseren Spielern körperlich durchaus überlegen war, die gesamte erste Halbzeit standzuhalten.

Am nächsten Tag standen die letzten beiden Gruppenspiele an. Gegen die Nachbarn vom SG Ulm & Wiblingen konnte man bei der 22:18-Niederlage ebenso wie gegen den ersten internationalen Gegner aus Dänemark keine Punkte holen. Man verlor gegen den TMS Ringsted 4 mit 14:18 und merkte den Jungs an, dass sie wegen der beiden Niederlagen niedergeschlagen waren. Der eigentliche Grund dafür war aber nicht das Verlieren an sich, sondern dass der Gruppenletzte am nächsten Tag das erste Play-off-Spiel am anderen Ende der Stadt hatte. So quälte man sich am vorletzten Tag des Turniers um 5:50 Uhr aus dem Bett und stampfte zur Bushaltestelle. In Lund angekommen musste man noch einen kleinen Fußmarsch zum Bahnhof antreten. Schlaftrunken und müde schlugen wir den falschen Weg ein und konnten den Zug nur erreichen, weil eine Verspätung der Bahn anscheinend nicht nur ein deutsches Phänomen ist. Der fehlende Schlaf machte sich bei den Spielern auch auf dem Feld bemerkbar, als es gegen den TSG Oberursel MJA ranging. So vergaßen einige Routiniers die einfachsten Handballregeln und wurden immer wieder für ihre Regelbrüche von den Schiedsrichtern geahndet. Kurz vor der Halbzeit wachten dann aber auch die letzten Spieler auf und man gewann das erste Play-off-Spiel mit 16:24. Im Achtelfinale traf man auf den TuS Traunreut, die wohl so wenig Selbstvertrauen in sich selbst hatten, dass sie aus anderen Mannschaften die besten Spieler rekrutierten. Die eigentlich bayerische Mannschaft kommunizierte auf dem Spielfeld nur auf Englisch. Das muss unsere U19 wohl so sehr verdutzt haben, dass sie nicht mehr ihre volle Leistung abriefen und sich mit 20:8 geschlagen gaben.